Im Jahr 2018 erkrankte Frau Neckermann an ALS - bis zur Diagnose dauerte es 3 Jahre. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie sich ihr Leben verändert hat, wie sie die Krankheit erlebt und welche Hilfsmittel sie dabei unterstützen, ihr Leben nach wie vor weitestgehend selbstbestimmt zu meistern …
- Frau Neckermann, können Sie sich bitte kurz vorstellen? Alter, Hobbies, Gegend, aus der Sie kommen …
Ich bin jetzt 66 Jahre alt, wohne genau auf der Hälfte zwischen Regensburg und Ingolstadt in einem kleinen Dorf und fühle mich hier gut aufgehoben. Ich bin vor 30 Jahren hergezogen und habe in der Zeit ganz nette Menschen kennen und schätzen gelernt. Seit 2019 und dem Start der Symptome haben sich meine Hobbies sehr stark gewandelt. Von der damaligen „Springmaus“, die morgens schon im Fitnessstudio zu finden war, regelmäßig in die Therme gegangen ist und immer mit dem Fahrrad unterwegs war, hin zu ruhigeren Beschäftigungen. Heute höre ich viel Musik und lese sehr gerne Beiträge über ferne Länder, die ich mit meinen Füßen nicht mehr erreichen kann, von denen ich aber immer geträumt habe. Egal, ob es die Hurtigrouten sind oder die Scherengärten in Schweden – ich bin jetzt immer mit den Augen unterwegs. Ich lese auch sehr gerne Reiseberichte und Romane, das finde ich toll und ich habe viel Spaß daran. Ab und zu auch Goethe und Schiller. Mir ist es wichtig, meinen Geist noch etwas zu fordern.