Interview mit der Geschäftsführerin und Gründerin Frau Dr. Christine Pflaumbaum

Dr. Christine Pflaumbaum ist Geschäftsführerin und Gründerin von trivida. Wir haben mit ihr persönlich gesprochen. In unserem Gespräch erzählt sie von ihrer Motivation, den größten Erfolgen und warum die trivida-Räder in keinem Sanitätshaus fehlen dürfen.
   

  1. Frau Dr. Pflaumbaum, was treibt Sie an?
    Ein großer Treiber für mich ist, das Alltagsleben für Menschen mit Rollstuhl zu verbessern und zu erleichtern, sowie die Barrierefreiheit und Inklusion zu fördern. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass jeder, unabhängig von seinen körperlichen Einschränkungen, ein selbstbestimmtes Leben führen kann.
    Insbesondere positive Nachrichten von Kunden motivieren mich immer wieder aufs Neue. Zum Beispiel berichten unsere Kunden, wie sie dank unserer trivida-Räder einfache Alltagsdinge wieder ganz alleine bewältigen können, wie zum Beispiel alleine morgens aufzustehen und abends ins Bett zu gehen. Diese persönlichen Erfahrungen bestärken mich in meinem Engagement und zeigen mir, dass unsere Arbeit einen Unterschied im Leben der Menschen bewirkt.
  1. Warum darf trivida in keinem Sanitätshaus fehlen?
    Die trivida-Räder bestehen aus drei gleich großen Teilen, von denen jedes ganz leicht entfernt werden kann. Das jeweils obenstehende Radsegment kann herausgenommen werden. Dadurch wird ein barrierefreies, sicheres und entspannteres Umsetzen vom Rollstuhl auf die Sitzfläche – oder andersherum – ermöglicht. Damit bieten die trivida Räder eine einzigartige Lösung für mehr Barrierefreiheit und Unabhängigkeit für Menschen im Rollstuhl. Das ist eine neue Innovation, die einfach im Reha-Bereich nicht fehlen darf.
    In meinen Augen sind Barrierefreiheit und Inklusion Menschenrechte. Barrierefreiheit bedeutet nämlich, dass zum Beispiel Wohnungen, Verkehrsmittel oder Freizeitangebote so gestaltet sind, dass sie von allen ohne fremde Hilfe genutzt werden können. Gerade im Badezimmer, auf dem Weg zur Toilette, sind die trivida-Räder eine enorme Erleichterung. Rollstuhlfahrer können sich somit eigenständig und würdevoll auf die Toilette transferieren. Die trivida-Räder tragen dazu bei, dass Menschen im Rollstuhl ihr tägliches Leben würdevoll und selbstbestimmt gestalten können. Damit eignen sie sich perfekt, um Sanitätshauskunden zu sehr zufriedenen Kunden zu machen und die Bindung ans Sanitätshaus zu erhöhen. Nebenbei bieten wir Sanitätshäusern, die mit uns im Rahmen des Partner-Programms kooperieren, besonders attraktive Konditionen an und schaffen so eine Win-Win-Win-Situation.
       
        
  2. Welches sind die wichtigsten Zielgruppen für trivida?
    trivida-Kunden sind Personen im Rollstuhl, die Schwierigkeiten beim Transfer haben. Darunter fallen Menschen mit eingeschränkter Rumpfmuskulatur oder begrenzter Armmuskulatur, die stark auf Unterstützung angewiesen sind. Besonders im zunehmenden Alter oder bei Bewegungseinschränkungen kann der Transfer zu einer immer größeren Herausforderung werden. Die Kraft lässt mit dem Alter nach, und oft wird auch die Schulter in Mitleidenschaft gezogen und jeder Transfer wird zum Kraftakt.
    Unsere Räder sind ideal für den neurologischen Bereich, für Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben. Sie sind auch optimal für Menschen mit Multipler Sklerose oder auch Tetraplegiker geeignet, da der Transfer mit den trivida-Rädern viel weniger Kraftaufwand erfordert. Man kann einfach rüberrutschen.
       
         
  3. Was waren Ihre größten Erfolge?
    Das waren viele! Am meisten freue ich mich über jeden zufriedenen Kunden und somit jede Möglichkeit, einen echten Unterschied im Leben vieler Menschen zu machen. Wenn der Alltag ein wenig leichter wird und wir eine kleine Barriere für unsere Kunden abbauen können, dann ist das der größte Erfolg. Da kann sehr wenig mit konkurrieren.
    Ein Meilenstein war die multizentrische klinische Studie aus dem Jahr 2021 unter Leitung von Prof. Dr. Bernhard Greitemann. Sie konnte nachweisen, dass trivida den Transfer vereinfacht, die Sicherheit beim Transfer und somit die Selbständigkeit erhöht und dass trivida somit geeignet ist, eine Behinderung auszugleichen. Auf Grundlage dieser Studie hat trivida die Hilfsmittelnummer 18.99.99.0010 erhalten.
    Ein weiterer Erfolg ist für mich die wachsende Akzeptanz der Räder und entsprechend die Zusammenarbeit mit den Sanitätshäusern. Immer mehr Fachhändler kennen sich wirklich gut mit unseren Rädern aus. Durch Schulungen stellen wir sicher, dass die Fachhändler die Montage beherrschen und den Nutzen der Räder so klar vor Augen haben, dass sie ihn den eigenen Kunden einfach vermitteln können. Zudem bauen wir erfolgreich immer mehr Partnerschaften mit Sanitätshäusern auf und aus. An dieser Stelle möchte ich allen Fachhändlern für ihre Motivation und großartige Arbeit danken!
    Auch die kontinuierliche Verbesserung und Weiterentwicklung unserer Räder sind mir wichtig.
    Erst vor kurzem haben wir mit großem Erfolg die schmale Zentralklemme eingeführt, die für enge Wege geeignet ist. Und dann sind da noch unsere Auszeichnungen – der German Innovation Award und der German Brand Award –, die wir mit Stolz entgegengenommen haben. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und motiviert uns, weiterhin unser Bestes zu geben. Ohne ein gutes Team wäre das alles gar nicht möglich, das sollte auch gesagt sein. Es macht mich sehr stolz, dass wir eine kleine trivida-Familie haben, in der alle so unterstützen, wo es gerade notwendig ist.
        
         
  4. Stimmt es, dass Sie regelmäßig persönlich Sanitätshäuser besuchen?
    Ja, auf jeden Fall! Um wirklich zu verstehen, was Fachhändler benötigen und wie der Markt tickt, muss und möchte ich mir immer wieder einen eigenen Eindruck machen. Allerdings gehe ich dort nicht nur allein hin. Zum Glück haben wir ein fantastisches Team, das ebenfalls regelmäßig Sanitätshäuser besucht, um unsere trivida-Räder vorzustellen. Wir beantworten Fragen, erläutern die Montage, tauschen uns zur Situation in den Sanitätshäusern aus und bieten unsere Hilfe an, wo es Sinn macht. Es ist immer hilfreich, das Rad persönlich zu erleben.